Blackout in Naila
Wie in einem Assessment-Center mussten sich die Reservisten
bei der alljährlichen Winterausbildung, durchgeführt von der
Reservistenkameradschaft Naila, vorkommen.
Erstmalig fand eine Ausbildung unter ganz neuen
Gesichtspunkten statt. Nicht die allgemein bekannte Stationsausbildung war
angesagt, sondern ein Aufgabenstellung, die so nicht erwartet wurde.
Die Reservisten, aus Unter-, Mittel- und Oberfranken wurden
vor eine ganz neue Situation gestellt. Was war passiert? – Die Ausgangslage stellte
sich so dar, dass ein angenommener Stromausfall
aller Netzbetreiber durch
Einschleusung eines Computervirus, einen s. g. „Blackout“ deutschlandweit
verursacht hat. Dieser dauert bereits länger als eine Woche an und ein Ende ist
nicht abzusehen.
Auch wird die Lage durch die anhaltende Kälte weiter
verschlimmert. Die Aufgabe der
Reservisten – eigenes Überleben sichern und Vorbereiten und Sichern eines
Versorgungspunktes für einen angekündigten Hilfskonvoi.
Da die mitgeführte Ausrüstung nicht ausreichend war, mussten
Strategien entwickelt und Möglichkeiten gefunden werden, um die eigene
Situation zu verbessern. Die Grundbedürfnisse Wärme, Trinken,
Essen und
Schlafen waren die essentiellen Probleme, die es zu lösen galt. Hierbei halfen
die in der Vergangenheit erlernten Fähigkeiten und gemachten Erfahrungen. Auch
die Vielseitigkeit der Reservisten
(alle kommen aus dem Berufsleben) brachten
so manchen Synergieeffekt hervor. Nachdem die Grundbedürfnisse gesichert waren,
wurden Maßnahmen ergriffen, den Versorgungspunkt herzurichten und zu sichern. Sperrenbau,
Kontrollpunkte und Räumlichkeiten für ein Depot wurden gesucht und abgesichert.
Nur mit gefundenen Mitteln konnte so ein passabler Versorgungspunkt
eingerichtet werden. Verschärft wurde die Ausbildung noch durch verschiedene
eingespielte Lagen (z. B. Versorgung von Verletzten).
Unter den kritischen Blicken von Oberleutnant d. R. Harald
Dressler und Hauptfeldwebel d. R. Klaus Knörnschild (beide RK Naila), welche
die Ausbildung durchführten und bewerteten, wurde es ein
erfahrungsreicher
Ausbildungstag. Die anschließende Auswertung der Ergebnisse brachte eine
zufriedenstellende Zielerreichung. Alle Teilnehmer bescheinigten eine
hervorragende Vorbereitung und Durchführung
der Ausbildung. Besonders die neue
Art der Ausbildung kam sehr gut an und die Kameraden regten an, mehr in dieser
Richtung zu machen.
h.d.
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